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Emissionsdaten 2021: Gebäudesektor verfehlt erneut die Klimaziele

Die vom Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichten CO2-Emissionsdaten für das Jahr 2021 zeigen: Der Gebäudesektor hat zum zweiten Mal in Folge die im Klimaschutzgesetz festgehaltene Emissionsminderung nicht erreicht. Statt der angepeilten 113 Millionen Tonnen CO2 wurden etwa 115 Millionen Tonnen emittiert. „In punkto Klimaschutz klaffen im Gebäudesektor Chance und Realität nach wie vor auseinander“, kommentiert Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz Transparente Gebäudehülle (RTG). „Alle Technologien und Produkte, die für klimaneutrale Gebäude benötigt werden, sind seit Jahrzehnten etabliert. Was noch fehlt ist eine Politik, die die seit langem angekündigte Sanierungswelle endlich anschiebt. Die Ampel-Regierung steht hier vor der großen Aufgabe, die Versäumnisse der vergangenen Jahre aufzuarbeiten und den Hebel umzulegen.“

Der Gebäudesektor braucht einen anderen Ansatz.

Dafür sei ein umfassendes, langfristiges und solide finanziertes Politikprogramm notwendig, das die bisherige Anreiz- und Informationspolitik erweitert. Der deutliche Ausbau der Förderprogramme für energieeffizientes Bauen und Sanieren in den vergangenen Jahren habe zwar Impulse gesetzt, sei aber allein nicht ausreichend, um die nötige Menge an Bestandssanierung auszulösen. „Neben einer verlässlichen Sicherung der Förderung sind vor allem zwei Dinge wichtig: erstens der Einstieg in sinnvolle, machbare Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden, wie sie in der EU bereits vorbereitet werden. Und zweitens: Ein massiver Ausbau von Information und Beratung“, fordert Drinkuth. Dass die Bundesregierung zwei Politikpakete für dieses Jahr bereits angekündigt hat, begrüßt die RTG ausdrücklich.

Thomas Drinkuth
„Neben einer verlässlichen Sicherung der Förderung sind vor allem zwei Dinge wichtig: erstens der Einstieg in sinnvolle, machbare Mindestanforderungen an die Energieeffizienz von Bestandsgebäuden, wie sie in der EU bereits vorbereitet werden. Und zweitens: Ein massiver Ausbau von Information und Beratung“
Thomas Drinkuth, Leiter der Repräsentanz

Abhängigkeit von fossilen Energieimporten reduzieren

Nicht nur für den Klimaschutz sei ein schneller Start der „Sanierungswelle“ notwendig, sondern auch um die Abhängigkeit von fossilen Energieimporten schnell zu minimieren. „Der furchtbare Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen auf den Energiemarkt zeigen deutlich, dass wir jetzt die vorhandenen Möglichkeiten nutzen müssen, um den Verbrauch von Gas und Öl schnell und nachhaltig zu senken. Energieeffizienz ist daher das Gebot der Stunde.“, so Drinkuth weiter. Zudem zeige die aktuelle Analyse, wie wichtig es sei, auch weiterhin jedes Jahr die Emissionsdaten für die einzelnen Sektoren zu erheben und die Minderung mit den geplanten Klimazielen abzugleichen. Andernfalls sei ein klimapolitischer Blindflug vorprogrammiert, der die Klimaziele in 2030 in weitere Ferne rücken würde.

Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ist das gemeinsame Hauptstadtbüro des Bundesverbands Flachglas, des Industrieverbands Rollladen Sonnenschutz Automation und des Verbands Fenster + Fassade zusammen mit den Unternehmen Somfy, Velux und Warema. Sie ist Impulsgeber und Dialogpartner für alle Politikakteure und Stakeholder, die die bau- und energiepolitischen Rahmenbedingungen gestalten.

Ihr Ansprechspartner:

Thomas Drinkuth

Leiter der Repräsentanz

+49 30 700 140 243

drinkuth@transparente-gebaeudehuelle.de

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